History

haus_alt

Auf Initiative der Gemeinde und einiger engagierter Erwachsener wurde bereits 1995 der erste Offene Treff in Naturns ins Leben gerufen. Standort war die alte Musikschule, wo den Jugendlichen 2 Räume zur Verfügung standen, die anfangs von einem Zivildiener und später von einem Hauptamtlichen betreut wurden. Ende 1999 wurde die Musikschule jedoch abgerissen und die Jugendlichen standen somit  auf der Straße.

Mit dem Ankauf des „Latschraunerhauses“ von Seiten der Gemeinde wurde ein Gebäude für die Jugend zur Renovierung freigegeben. In der Übergangszeit fanden die Jugendlichen Platz im Widum. Ein Hauptamtlicher führte mit ihnen Veranstaltungen durch und begleitete die Renovierungsphase. Seit September 2001 steht den Jugendlichen von Naturns und Umgebung nun ein ganzes Haus zur Verfügung. Das JuZe, wie das Jugendzentrum seit seiner „Geburt“ von der Jugend und der Bevölkerung genannt wird, hat mit der Mühlgasse einen sehr guten Standort und mit seinen Projekten und Veranstaltungen die Akzeptanz der Bevölkerung großteils gefunden.

Im Frühjahr 2013 wurde das JuZe um zusätzliche Räumlichkeiten erweitert. Der von den Jugendlichen schon lange gewünschte Medienraum konnte eröffnet werden. Gleichzeitig entstand im Obergeschoss ein heller ansprechende Raum, der von interessierten Bürgern und Vereinen für Sitzungszwecke oder Kursveranstaltungen angemietet werden kann. Dank eines Aufzugs ist auch dieser Raum behindertengerecht zugänglich gemacht worden.

Nahe dem Jugendzentrum gibt es darüber hinaus seit 2003 einen viel besuchten Funpark bestehend aus Skatepark und Campetto: ein beliebter Treffpunkt für alle Sportbegeisterten.

 

Die Offene Jugendarbeit in Südtirol

In den letzten zwei Jahrzehnten wurden zahlreiche neue Infrastrukturen errichtet, verstärkt hauptberufliche pädagogische Fachkräfte angestellt, sowie Fachstellen und Dachorganisationen eingerichtet. Damit konnten wichtige Schritte im Entwicklungsprozess der Jugendarbeit gesetzt werden. Nun gilt es diese Entwicklung durch Qualitätssicherung nachhaltig zu fördern.

Die Jugendtreffs und –Zentren (Strukturen der Offenen Jugendarbeit) Südtirols gehören seit Jahren zum Erscheinungsbild beinahe einer jeden Gemeinde in Südtirol. Es gibt auch kaum einen gesellschaftspolitisch engagierten Menschen, der sich nicht für die Errichtung (Einrichtung) einer Struktur für die Jugend in seiner Gemeinde einsetzen würde.
Die Jugendlichen selbst entschieden vor ca. 30 Jahren, dass ihre Interessen und Bedürfnisse nicht ausschließlich mit den in Verbänden oder Vereinen gebotenen Methoden und Inhalten erfüllt werden können und schlossen sich zu offenen Gruppen zusammen.

Die ersten Initiativen für Offene Jugendarbeit gab es schon Mitte der 70er Jahre, ausgehend von lokalen Gruppierungen, die einen Freiraum für eigene Tätigkeiten für sich beanspruchten (z.B. Jugendkollektiv Lana, Südtiroler Kulturzentrum….); die Besetzung des Ex-Monopolgebäudes in Bozen von verschiedenen alternativen Vereinen im Jahr 1979 gilt als der Höhepunkt dieses Engagements. „Das Ereignis der Monopolbesetzung steht stellvertretend für die Jugendzentrumsbewegung in Südtirol, die gekennzeichnet war von einem starken Bedürfnis nach Autonomie, nach Freiraum und nach Alternative. Das Jugendkollektiv Lana, das Jugendzentrum Latsch, die „Admirals“ von Tramin, die „Bude“ in der Streitergasse in Bozen, die „Alte Turnhalle“ in Bruneck, die Jugendlichen vom „Mäuerchen“ vor dem Kurmittelhaus in Meran usw. stehen stellvertretend für eine Jugendbewegung, die sich von den traditionellen Jugendgruppen und Jugendorganisationen abheben und sich selbst unter den Stichworten „Autonomie und Selbstverwaltung“ als eigenes Kulturfeld in Südtirol betätigen wollte.“