The Isle of Skye

Ein Reisebericht.

Knapp ein Jahr ist ins Land gezogen, seit die zwei junge Naturnser Ulrich Raffeiner und Martin Grassl einen Abenteuerurlaub in Schottland machten. Mit Rucksack und Zelt wanderten sie damals auf dem bekannten West Highland Way quer durch die westlichen Highlands.

Schon damals war den beiden klar, dass sie dieses Land unbedingt erneut besuchen möchten. Und nach der Heimkehr machten sie sich auch schon daran, eine neue Wanderung in Schottland zu planen. Nach einigen Recherchen fanden sie auch prompt ihr neues Wunschziel: The Isle of Skye. Diese Insel ist die größte der Inneren Hebriden. Sie liegt auf der Westseite Schottlands im Atlantik. Im Gälischen (die ursprüngliche schottische Sprache) heißt diese Insel auch An t-Eilean Sgitheanach, was so viel wie „Insel des Nebels“ bedeutet.

Skye besticht mit wunderschöner Natur. Große Teile der Insel sind noch sehr ursprünglich und unverbaut. Und nicht nur das. Man könnte Skye beinahe als die „Alpen Schottlands“ bezeichnen, denn die zwei größten Gebirgsketten der Insel – die so genannten Cuillin Hills – locken mit ihren schroffen Felswänden und wilden Berggipfeln viele Bergsteiger auf die Insel. Die Dörfer der Insel sind klein und beschaulich; der Stress der modernen Welt scheint hier gar nicht vorhanden zu sein. Das optimale Ziel also für unseren Urlaub!

Nach langen Vorbereitungen und dem Planen der genauen Route hieß es auch dieses mal wieder: Rucksack packen und los! Am 28. August war es dann auch so weit. Nach einer etwas längeren Anreise als letztes Jahr kamen wir tags darauf auch schon auf Skye an. Trotz dem regnerischen Wetter waren wir guter Dinge und wollten unsere erste von zwei geplanten Mehrtagestouren gleich anfangen. Schon am ersten Tag sollte uns der Weg abseits der Zivilisation bringen. Überhaupt war dieses Jahr vieles anders geplant. Nachdem wir letztes Jahr noch sehr nah an Dörfern vorbei wanderten, wollten wir dieses Mal mehr: mehr Natur, mehr Wildnis, mehr Abenteuer.

Nachdem wir also in Broadford – unserem ersten Startpunkt – ankamen, ging es ohne Umweg auch gleich los. Raschen Schrittes verließen wir das Dorf und kamen auch gleich da an, wo wir hin wollten: in der freien Natur. Wir bestaunten einen Berg, der nach einem Schauer hinter den Regenschleiern auftauchte; wir wanderten durch ein verlassenes und verfallenes Dorf, welches Opfer der „Highland Clearences“ wurde, ein dunkles Kapitel der schottischen Geschichte. Wir wanderten an der Küste entlang und saßen bei Sonnenschein am Meer, als der Regen eine Pause machte.

Aber natürlich konnten wir uns auch dieses Jahr nicht vor Pannen retten. Und so waren wir durch eine vergessene Isomatte gezwungen, am ersten Tag anstatt den geplanten 14 km satte 21 km zu gehen, um vielleicht einen Ersatz in einem Dorf zu finden. Dies gelang uns nicht, und nach einer Nacht auf dem kalten Erdboden war einer der Abenteurer im Laufe des nächsten Tages leider nicht mehr dazu imstande weiter zu laufen.

Also improvisierten wir und nachdem wir eine Isomatte kaufen konnten, reisten wir weiter um unsere zweite Tour zu beginnen. Diese war dann dafür umso spektakulärer. Hier wanderten wir an der Westküste entlang, oberhalb steiler Klippen, die zum Teil 60 Meter hoch aus dem Wasser ragen. In dieser Gegend war keine Spur von Zivilisation zu finden. Wir trafen an 2 Tagen keine Menschenseele. Unsere Handys hatten kein Netz. Wir mussten hier zum größten Teil weglos durch eine Hochebene wandern; wir mussten einige Gebirgsbäche durchqueren, durch kleine Täler steigen, durch sumpfiges Gebiet waten.

Die Landschaft ist atemberaubend, und man kommt nicht umhin die Ruhe hier sehr bewusst wahrzunehmen. Diese Abgeschiedenheit ist etwas, was ein moderner Mensch erst wieder kennen lernen muss. Man ist diese Einsamkeit und dieses zeitlose Gefühl der Welt in der heutigen gestressten Zeit einfach nicht mehr gewohnt.

Unseren Urlaub auf Skye rundeten wir mit einer Rundfahrt mit dem Auto ab, wobei wir viele schöne Orte betrachten konnten. Und die letzten zwei Tage konnten wir noch Edinburgh unsicher machen, eine Stadt, die eine Reise durchaus wert ist!

Am 16. Dezember haben die beiden über ihre Reise im JuZe berichtet und uns ein tolles selbstgemachtes Video präsentiert. Ein unterhaltsamer Abend! Unter GALLERY finden sich Fotos dazu.