Fast genau ein Jahr war es her, dass die Bizarros ihr letztes „Live in deinem Kaff“ gegeben hatten inklusive der Weltprämiere mit ihrem ganz eigenen Kartenspiel. In diesem Jahr fiel letzteres zwar weg, aber wie immer sind diese Konzerte für eine Überraschung gut. Kurz vor Beginn des Konzertes sah es so aus, als ob die Fans des galaktischen Mülltonnenrocks abtrünnig geworden wären, doch als die One Man Band „Lord Riddim and the Invisibles“ begann, füllte sich das JuZe mit den bekannten Gesichtern der treuen Konzertgänger. Normalerweise der Frontmann von „Jokerface“, lebt Trutz seine andere musikalische Seite mit Punk, etwas Fuzzy und Thrash auf diese Weise aus. Allein unterstützt von seinen unsichtbaren Helferlein bediente er gekonnt Ziehharmonika, Gitarre, Schlagzeug und hatte dabei noch genügend Konzentration für den Gesang. Anschließend war es Zeit für die wiedervereinten Gassenstroiner – die trotz einjähriger Pause (Drummer Dennis war am anderen Ende der Welt unterwegs) nichts von ihrer Qualität verloren haben und authentischen guten Punk boten. Und dann… dann wurde das JuZe abgefackelt. Nicht im wahren Sinne, aber es brannte als die Dorfrebellen die Bühne betraten – auf und vor der Bühne. In gekonnter Manier nahmen die drei Mannen Bruno, Tom und Zep ihr Publikum mit und lieferten ihr gesamtes Repertoire an undefinierbar gutem Mülltonnenrock inklusive Konfettikanonen. Von der Polonaise bis zum „Hosen runter“ animierten die Bizarros ihre Fans. Und wer glaubte, damit wäre Schluss wurde eines Besseren belehrt. Keine Ahnung aus welchen Untiefen sie ihn hervorgeholt hatten – DJ Ulf war für ein Jahrzehnt verschollen gewesen – doch an diesem Abend war er plötzlich wieder da und machte mit den Besuchern eine musikalische Zeitreise in die 90er Jahre. Leider musste aber irgendwann auch dieser Abend ein Ende haben und so war um kurz nach 1.00 Uhr Schluss.